Die fortschreitende Integration von KI in die Online-Suche, insbesondere durch Modelle wie Gemini auf den Google SERPs (Search Engine Results Pages), wird erhebliche Auswirkungen auf die bisherigen SEO-Praktiken haben. Es ist keine Frage, ob sich SEO verändert, sondern wie krass es sich verändert und in welchen Bereichen.
Stell dir vor, du stellst Google eine Frage – und bekommst die Antwort direkt auf dem Silbertablett. Ohne einen einzigen Klick. Ohne eine Website zu besuchen.
Genau das passiert gerade. Und zwar immer öfter.
Die Online-Suche ist dabei, sich grundlegend zu verändern. Der Grund? Künstliche Intelligenz.
Google hat mit „Gemini“ ein KI-Modell in die Suchergebnisse integriert. Die Folgen sind enorm – vor allem für alle, die mit Content sichtbar bleiben wollen.
Aber keine Sorge: SEO ist nicht tot. Es wird nur anders. Und wer sich jetzt anpasst, hat die Chance, vorn mit dabei zu sein.
Warum Klicks verschwinden – und wie du trotzdem sichtbar bleibst
KI-gestützte Suchergebnisse liefern blitzschnell Antworten – direkt in der Google-Suche. Nutzer*innen bekommen, was sie wollen, ohne weiterzuklicken.
Das verändert das Verhalten massiv:
- Weniger Klicks auf klassische Treffer: Viele Fragen werden schon auf der Suchergebnisseite beantwortet – in sogenannten AI Overviews.
- Zero-Click Searches nehmen zu: Je nach Suchintention bleibt der Klick auf deine Website komplett aus.
- Position 0 wird zur Schlüsselstelle: Wer es in die vorgelagerten Antwortboxen schafft (Featured Snippets, KI-Antworten), bleibt sichtbar – auch bei weniger Traffic.
Kurz gesagt: Sichtbarkeit verschiebt sich. Und damit auch die Spielregeln.

SEO-Strategien im Wandel: Was Inhalte jetzt leisten müssen
Früher reichte es, Keywords geschickt zu platzieren. Heute zählt, ob dein Content die Suchintention trifft – und ob er von der KI als relevant erkannt wird.
Was das konkret heißt?
- Semantik statt Keyword-Dichte: Google (und Gemini) erkennen Zusammenhänge. Nur wer Themen wirklich durchdringt, wird ausgespielt.
- E-E-A-T ist Pflicht: Erfahrung, Expertise, Autorität und Vertrauenswürdigkeit sind keine Kür mehr. Sie entscheiden, ob du als Quelle überhaupt in Frage kommst.
- Klare Strukturen: Nutze Zwischenüberschriften, präzise Sprache und ggf. strukturiertes Markup. KI liebt Ordnung.
- Long-Tail statt Short-Tail: Spezifische Suchanfragen gewinnen an Bedeutung. Hier kannst du mit treffsicheren Inhalten punkten.
- Marke schlägt Website: Wer eine starke Präsenz aufbaut – auch außerhalb der eigenen Seite –, wird als vertrauenswürdiger wahrgenommen.
- Multimedia-Inhalte: Videos, Podcasts, Infografiken – all das wird von der KI erkannt und fließt in die Bewertung mit ein.
Was früher „guter Content“ war, reicht heute nicht mehr. Jetzt geht es um Tiefe, Relevanz und Vertrauen.
Technik bleibt wichtig – aber es wird komplexer
Auch wenn die Front sich verändert – im Hintergrund bleibt die Technik entscheidend.
- Crawlbarkeit & Ladezeiten: Nur was gefunden und geladen wird, kann auch bewertet werden.
- Saubere HTML-Struktur: Maschinen müssen Inhalte verstehen können. Chaos im Code kostet Sichtbarkeit.
- Datenschutz & Ethik: Wer Inhalte bereitstellt, muss sich fragen: Wie wird meine Arbeit von der KI genutzt – und will ich das so?
Technisches SEO wird anspruchsvoller. Aber es bleibt die Grundlage.
Und was machen SEO-Profis jetzt? Strategie statt Schraubenzieher
SEO ist kein Schraubendreher-Job mehr. Es geht nicht um einzelne Keywords – es geht um Nutzererlebnisse, Content-Qualität und strategisches Denken.
Die Rolle verändert sich:
- Vom Keyword-Bauer zum Content-Architekten: Du brauchst ein tiefes Verständnis für Nutzerfragen – und die Fähigkeit, sie besser zu beantworten als andere.
- KI als Werkzeug, nicht als Gegner: Automatisierte Tools helfen bei Recherche, Analyse und sogar bei der Texterstellung. Menschliche Qualität bleibt aber unersetzbar.
- Daten lesen, Muster erkennen: KI-gesteuerte SERPs verhalten sich anders. Wer das versteht, kann schneller reagieren und anpassen.
SEO wird also weniger technisch – und gleichzeitig anspruchsvoller.
Fazit: SEO lebt. Aber es spricht jetzt KI.
Künstliche Intelligenz verändert die Spielregeln – keine Frage.
Aber: Sie schafft auch neue Möglichkeiten für alle, die Inhalte mit Substanz und Strategie liefern.
Die gute Nachricht?
Du musst SEO nicht neu erfinden – du musst es neu denken.
Stell dir SEO künftig wie eine Bühne vor. Wer dort auftreten will, muss sichtbar, relevant und glaubwürdig sein.
Und wer das schafft, wird auch im Zeitalter der KI gefunden.

Ingo Solbach
Geboren, aufgewachsen und beruflich tätig in Köln. Hier schreibe ich als Inhaber von i-deesign über die Themen meines Berufsalltags: Webdesign, WordPress & SEO. In meiner Freizeit sieht man mich gerne mit einer Nikon in der Hand oder von hinten auf meiner Triumph Speed Twin.