Das weltweit beliebteste CSS-Framework bekommt ein Update auf die mittlerweile vierte Version. Die wichtigsten Änderungen – und ob sich ein Umstieg auf Version 4 lohnt – haben wir hier kurz zusammengefasst.
Bootstrap verwendet jetzt Sass als Präprozessor für seine CSS-Dateien. Laut der eigenen Webseite von Bootstrap kann Sass schneller kompiliert werden als Less.
Seit einiger Zeit ein beliebter Design Trend im Webdesign: Karten sind ein gutes Mittel, flexibel responsive Inhalte einer Webseite darzustellen. Bekanntestes Beispiel dürfte Pinterest sein. Auch das hat das Framework erkannt und ersetzt Panels, Wells und Thumbnails jetzt durch die neue Komponente „Cards“.
Laut CanIUse (Stand Juni 2016) hat der Internet Explorer 8 nur noch eine fast zu vernachlässigende Prozentzahl von 0,61% Nutzeranzahl weltweit. Daher wird das Twitter Framework ihn ab jetzt nicht mehr unterstützen und kann nun flexible Größen für Schriften und einzelne Komponenten nutzen. Für IE8 Support sei Bootstrap 3 anzuraten.
Das ohnehin schon sehr ausgereifte Grid System wird erweitert und verbessert. Die bislang verwendeten Mixins wurden komplett überarbeitet und an die Anforderungen mobiler Geräte angepasst.
In der neuen Version sind sämtliche Plugins nach dem aktuellen ECMAScript 6 Standard geschrieben und profitieren nun von den neuesten JavaScript Erweiterungen. Sie unterstützen die Univeral Module Definition und sind einfach anzupassen.
Die neue Art und Weise Objekte zu positionieren ist nun auch in Bootstrap angekommen. Das Gridsystem und andere Komponenten basieren auf dem neuen Flexbox Modell.
Erweiterungen im CSS Reset wie Box Sizing, Paddings und Margins sind alle in nur einer Sass-Datei vereint.
Genau wie die restlichen Veränderungen haben vor allem auch die Stylesheet-Dateien vom Update profitiert. Sämtliche Änderungen können nun leicht in Sass-Variablen geändert werden und müssen nicht mehr umständlich in einzelnen CSS Dateien geändert werden, wie noch in Version 3.
Die Dokumentation wurde komplett in Markdown umgeschrieben und mit Plugins erweitert, damit einfacher das gefunden werden kann, was gesucht wird. Eine Verbesserung der Dokumentationssuche steht noch aus.
Benutzerdefinierte Formulare, Klassen für Abstände und Dienstskripte, Popups und Tooltips und noch vieles mehr wurden der neuesten Bootstrap-Version hinzugefügt.
Genau wie bei WordPress Updates ist es auch bei einem komplexen Framework wie Bootstrap eine heikle Sache, einfach upzudaten. Da es sich um ein sehr weitreichendes und grundlegendes Update des Framework handelt, ist ein Update einer Bootstrap-Webseite nur bei einem Relaunch sinnvoll. Es müssten unzählige Änderungen in den Stylesheet-Dateien getätigt werden, die noch nicht komplett absehbar sind. Bootstrap 4 befindet sich derzeit noch in der Alpha Version. Daher ist ein Update noch keine gewinnbringende Option. Bis zum offiziellen Release der Version 4 wird sich noch viel verändern. Jedoch kann man sicher sein, dass zukünftige Projekte von den Entwicklungen des Framework und seiner neuen Version 4 profitieren werden.
Quelle: http://blog.getbootstrap.com/2015/08/19/bootstrap-4-alpha/ (Stand Juni 2016)